Die Romantik ist in der Bildenden Kunst die Epoche zwischen 1790 und 1830; sie entwickelt sich in zeitlicher Nähe zum Klassizismus und überschneidet sich mit diesem.
Die Romantik ist allerdings weder inhaltlich, noch von den jeweils nationalen Ausprägungen her ein einheitlicher Stil, sondern vielmehr eine Weltanschauung, die mit der kritischen Zeit zwischen Revolution und Restauration zusammenhängt. Gemeinsame Kennzeichen sind dennoch die Betonung des Poetischen und Gefühlhaften und die Vorliebe für die nationale Vergangenheit. In diesem Zusammenhang kommt ein erstes Interesse für die Formensprache des Mittelalters auf, die dann im Historismus zu ihrer Blüte gelangen wird. Auch die mystische Versenkung in die Natur wird zum Leitthema der Romantik: Durch die philosophische Strömung des Pantheismus unterstützt, wird die Natur als Erscheinungsform Gottes verstanden, in welcher der Mensch zu seinem Ursprung zurückfinden kann.
Aufgrund dieser Hintergründe geht die Bezeichnung "Romantik" wortgeschichtlich auf das Adjektiv "romanhaft" zurück und ist zunächst wegen der in Romanen oft fantastischen oder abenteuerlichen Thematiken negativ konnotiert.
Im Gegensatz zum akademischen und staatlichen Klassizismus wendet sich die Romantik- von den Ergebnissen der Revolution enttäuscht- einer bürgerlichen Intimität zu; der Rationalismus der Aufklärung wird kritisiert und Jean Jacques Rousseau proklamiert, der Künstler solle seine persönlichen Empfindungen anschaulich zum Ausdruck bringen. Die Betrachter sollen die Bildaussagen direkt über ihre Sinne erfahren und subjektiv umsetzen können; eine intellektuelle Entschlüsselung der Themen ist nicht dringend erforderlich. Am deutlichsten manifestierten sich die Ideale der Romantik in der Malerei.
In England dominierten die Landschaftsbilder: Naturphänomene werden zwar beobachtet, deren malerische Umsetzung erfolgt aber mittels eines bewegten Pinselduktus und pastosen Farbauftrags. Allgemein wird die Farbe in der Romantik gegenüber dem linearen Stil des Klassizismus aufgewertet, bei William Turner verselbständigt sich diese sogar zunehmend gegenüber der Form.
In Deutschland besitzt die Landschaft ebenfalls eine wichtige Aufgabe, bei Caspar David Friedrich treten Menschen nur als Rückenfiguren auf und bieten dem Betrachter dadurch eine Möglichkeit zur Identifikation. Der Farbauftrag ist anders als in England lasierend, der Pinselduktus kaum sichtbar, auch ist entgegen den allgemeinen Ideen bei Caspar David Friedrich eine komplizierte Symbolik zu finden.
Im Gegensatz dazu steht Frankreich. Nicht die landschaftliche Idylle wird zum Bildinhalt gewählt, sondern Sujets mit tragischen Inhalten werden bevorzugt. Gerne stellt man dramatische epische Themen oder Katastrophen dar. Stilistisch wird die Farbe auch in Frankreich autonomer. Die Lichtführung dient nicht der Formklärung, sondern nützt der Dramatisierung des Bildgeschehens, in diesem Sinne wird auch die Komposition bewegter.
Künstler der Romantik sind: John Constable, Eugène Delacroix, Caspar David Friedrich, Johann Heinrich Füssli, Theodore Géricault, Philipp Otto Runge, William Turner.
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